Startseite Treffen und getroffen werden

...das ist hier die Frage...
Wenn wir einen halbwegs wirkungsvollen Treffer gelandet haben, sollten wir nachsetzen und dem einen Treffer weitere folgen lassen, bis der Angreifer kampfunfähig ist, oder aber er den Angriff abbricht. Also nicht stehenbleiben und sich freuen. Dem Gegner sollte keine Zeit gegeben werden, sich aus unserer Reichweite zu entfernen und zu erholen.
Vorsicht aber für den Fall, daß wir nur einen leichten 'Bagatelltreffer' gelandet haben: In einer solchen Lage riskieren wir im Falle des Nachsetzens, in einen Konter des Angreifers zu laufen. Bitte auch im Hinterkopf behalten: angeschlagene Gegner sind oftmals die gefährlichsten!

Wenn wir - was ich nicht bzw. möglichst selten hoffen will - selbst durch eine Technik des Gegners getroffen werden, ist es zumindest bei härteren Treffern unabdingbar, sich sofort aus der Reichweite des Angreifers zu entfernen, um Nachfolgetechniken auszuweichen und um sich ein wenig zu erholen. Wichtig ist abermals die richtige Atmung. Bitte nicht im Schreck einfach die Luft anhalten, sondern zunächst die Luft richtig rauslassen ('Pfffft') und dann möglichst ruhig und 'tief' weiteratmen.
Bei etwas leichteren Treffern ('Streifschüssen') kann versucht werden, in den Angriff des Gegners hinein zu kontern. In einem solchen Falle wird der Überraschungseffekt klar auf unserer Seite liegen. Der Gegner ist ja obendrein eigentlich noch mit seinem Angriff beschäftigt und von daher auch grundsätzlich anfälliger für Treffer (z.B. schlechteres Gleichgewicht, das 'angriffsführende' Körperglied ist für die reine Abwehr 'gesperrt').

Wie kann ich die Wirkung von Treffern verringern?
Ein paar allgemeine Tips: Generell gilt, flexibel zu sein. Also nicht starr und verkrampft stehen. Dann nämlich würden wir einem Treffer ein festes Ziel bieten. So kann es beispielsweise zweckmässig sein, das 'hintere ' Bein in der Grundstellung so abzustellen, daß der hintere Fuß nur auf den Zehenspitzen ruht. Ernten wir einen Treffer, so kann unser Körper ein klein wenig nach hinten wegkippen, der Hacken setzt dann also auf. Dem Faustschlag (oder Tritt) des Angreifers wird weniger Widerstand geleistet, als würden wir den ganzen Fuß auf den Boden setzen. Nebenbei gesagt: auch für die Offensive ist diese Stellung nicht übel. Beim Schlag kann durch Abdrücken des hinteren Fußes (gleichzeitig mit dem Schlag stellen wir uns mit dem hinteren Fuß stärker auf die Zehenspitzen) vom Boden ein wenig mehr die eigene Körpermasse eingesetzt werden (aber Achtung mit dem eigenen Gleichgewicht...).
Um einem Schlag ans Kinn ein wenig zu entschärfen, sollten die Kiefer stets (leicht) aufeinander ruhen. Werden wir tatsächlich dergestalt getroffen, so entfällt zumindest der 'Klack' vom harten Aufeinandertreffen der Zahnreihen. Weiter kann die Kaumuskulatur (z.B. trainiert durch Kaugummikauen) verstärkt werden. Das nimmt der gleichen Art von Schlägen ebenfalls Wirkung.
Auch eine kräftige Halsmuskulatur ist nützlich. Kopftreffern wird so etwas Wirkung genommen, da im Falle eines Falles die Halswirbelsäule entlastet wird. Die Schlagwirkung dringt so nicht (so stark) bis zur Wirbelsäule durch.


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© 1998/99 Christian Stücke