Startseite Sonstige ´Techniken´

Hier soll all das ´Gekrümpel´ behandelt werden, was zwar irgendwie als ´Technik´ bezeichnet werden kann, aber so richtig in keinem anderen Kapitel untergebracht werden kann.

Hier sei insbesondere eine Taktik genannt, die vielen noch aus dem Kindergarten oder der Schule bekannt sein dürfte: die des Schreiens, Kratzens, Beißens und an-den-Haaren-ziehens. Den ´Spezialisten/-innen´, die diese ´Techniken´ in Perfektion beherrschten, ging man doch wohl besser aus dem Wege und balgte sich lieber mit Leuten, die gewisse Regeln akzeptierten. Genau diese ´Regelwidrigkeit´ und Unberechenbarkeit macht dieses Vorgehen aber so brauchbar. Übrigens wird diese Taktik auch in der Natur z.B. von Katzen angewandt. Wer schon mal probiert hat, ein kleines, zartes Kätzchen gegen dessen Willen auf den Arm zu nehmen, wird plötzlich eine fauchende, kratzende, beißende und sich windende Kampfmaschine vor sich haben. Den Tatzenschlägen kann man aufgrund ihrer Frequenz und der Wildheit nicht ausweichen, einige Schrammen werden die mindeste Folge sein. Und wenn die Katze einen Daumen hätte, würde sie sich garantiert auch unseres Haupthaares annehmen. ;-)
Klar ist auch, daß dies ein Mittel des ´Nahkampfes´ ist, also erst dann angewendet wird, wenn der Angreifer auf Tuchfühlung herangekommen ist. Anzuraten ist, sich zunächst einmal mit koordinierten Techniken (vgl. andere Technikkapitel) zur Wehr zusetzen. Das ist ´Plan A´. Die ´Schrei-Kratz-Beiß-Zieh-Taktik´ will ich dann als ´Plan B´ bezeichnen. Und Plan B kommt dann zur Anwendung, wenn Plan A aus irgendeinem Grund nicht hinhaut. Weil die Technik vergessen wurde, die Aufregung zu groß ist, koordinierte Bewegungen aufgrund der Räumlichkeiten oder der Nähe des Gegners nicht mehr möglich sind, und-und-und. Es gibt Künstler, die bekommen es hin, Plan A und B zu verbinden, sich also koordiniert unkoordiniert zu wehren. Auch nicht schlecht...

Wie wirksam ein Schrei sein kann, wurde schon an anderer Stelle dargelegt und muß hier nicht wiederholt werden. Daß Kratzen, Beißen und an-den-Haaren-ziehen wirklich verdammt wirksam sein können, muß eigentlich auch gar nicht weiter beschrieben werden. Das kann jeder, das ist uns sozusagen schon mit in die Wiege gelegt worden. Dabei können diese Aktionen ruhig wild und unkoordiniert geschehen. Je wilder und unkoordinierter dies passiert, desto weniger kann sich ein Angreifer auf eine Abwehr einrichten.
Die bevorzugten Ziele sollten auch klar sein: Kratzen und Beißen macht sich besonders gut im Gesicht des Angreifers, oder aber auch an jeder anderen unbedeckten Stelle des Körpers. Die Wirksamkeit der Technik des Beißens wurde auch durch den Großmeister Ty-son vor einiger Zeit im Rahmen eines eigentlich regelgebundenen Kampfes demonstriert. ;-) Na, und wo ziehen wir am besten in des Angreifers Haaren? Nein, nicht in den Achselhaaren, ja, richtig! Im hoffentlich reichlich vorhandenen Haupthaar! Dumm nur, daß der Frisurentrend zur Kurzhaarfrisur tendiert, da hatten´s die Hippies einfacher. Am wirkungsvollsten ist es, die Haare ein- oder beidhändig ruckartig nach hinten zu ziehen. Wichtig ist es auch, es nicht einfach beim Haareziehen zu belassen, sondern sofort und konsequent mit anderen Techniken fortzufahren, etwa mit weiteren Schlägen, Kopfstößen oder Tritten. Wenn möglich, also wieder zu Plan A zurückkehren.

An dieser Stelle gebührt besonderer Dank meinen Katern Willy und Sammy für ihre eindrucksvollen Demonstrationen.


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© 1999 Christian Stücke