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Tips & Tricks zu Verteidigung und Sicherheit


Nachfolgend einige allgemeine Tips. Das 'allgemein' ist auch wirklich so gemeint: was dann richtig ist, ist zu sehr von der jeweiligen Situation abhängig.
Auch wenn einige Tips ein wenig nach Paranoia riechen - ihre Kenntnis kann jedenfalls nicht schaden.

* Tips & Tricks zur Verteidigung * Tips & Tricks zum Thema 'Sicherheit'
* Tips zur Verteidigung gegen Hunde


Tips & Tricks zur Verteidigung

Schon vor der ersten körperlichen Auseinandersetzung ansetzen: das eigene Verhalten kontrollieren, die Situation nicht noch verschärfen, ggf. anpassen. Jedenfalls keine Sprüche klopfen, den Angreifer herausfordern, ihn lächerlich machen, fluchen etc. . Das gilt erst recht im Verlaufe der Auseinandersetzung. Sparen wir uns doch den Atem, ja? Wenn einer unserer Begleiter/Freunde ausrastet, ihn beruhigen und ruhig halten.
Bei einem von mehreren durchgeführten Angriff möglichst die eigene Stellung so wählen, daß der nächste Angreifer zwischen uns und dem weiter entfernt stehenden Angreifer steht. Also eine Art Linie bilden. Das führt dazu, daß der Hintermann keinen unmittelbaren Zugriff auf uns hat, da der Vordermann im Weg steht.
Sich den Rücken unbedingt freihalten. Die wenigsten von uns haben hinten Augen.
Sich möglichst nicht in die Enge/in eine Ecke/an eine unübersichtliche Stelle treiben lassen. Helle Plätze mit Fluchtmöglichkeit vorziehen. Bei mehreren Gegnern kann es vorteilhaft sein, eine Wand im Rücken zu haben (das bedeutet allerdings nicht, direkt mit dem Rücken an ihr zu lehnen - das schränkt schon zu sehr ein). Und wirklich nur eine Wand. In einer Ecke hat man zwar gleich zwei davon, man ist aber dann zu unbeweglich. Warum wohl ist es auch für Boxer schlecht, sich im Ring in die Ecke treiben zu lassen? Genau - der Gegner hat sie dann 'gepinnt' und kann sie sich in aller Ruhe vorknöpfen.
Den größten psychologischen Erfolg hat man, indem man bei mehreren Angreifern zuerst den Rädelsführer angeht (dieser wird oftmals auch der erste Angreifer sein).
Bei einem Angriff, der mit Messern oder anderen Gegenständen vorgetragen wird, kann man einen Arm (der, mit dem man besser blocken kann, also nicht unbedingt der Schlagarm) mit einer Jacke/Pulli/T-Shirt umwickeln. Verringert die Verletzungsgefahr erheblich.
Zumindest äußerlich ruhig bleiben. Keine Panik. Panik ist nach außen erkennbar und stärkt den Mut der Angreifer.
Sich nicht vom furchterregenden Äußeren eines Gegners einschüchtern lassen. Auch Muskelberge haben gewisse Stellen, an denen eben keine Muskeln sind (vgl. Anatomie, 'Gefährliche Stellen', Punkte [1]-[4], [9]).
Umgekehrt aber den Gegenüber auch nicht unterschätzen! Körpergröße oder vermeintliche Schmächtigkeit sagen nichts über Brutalität oder ´Kampfkraft´ aus (Thema ´Kampfzwerg´)
Sich nicht provozieren lassen. Auf 'Anmache' gar nicht reagieren. Und schon gar nicht von sich aus anfangen, Tätlichkeiten auszuteilen. Darauf warten einige Provokateure nur.
Auf Beleidigungen nicht reagieren. Das würde dem Angreifer zeigen, daß er eine verwundbare Stelle gefunden hat.
Wenn andere Menschen in der Nähe sind, diese gezielt ansprechen, um sie aus der Anonymität zu holen. Sie können dann schlechter wegschauen. Also in der Art von: 'Hallo, Sie da mit der blauen Jacke, helfen sie mal mit!' oder so. Oder gezielte Anweisungen geben 'Hey, Sie mit der Brille, holen Sie die Polizei!'.
Konzentration auf die Techniken, die man selbst am besten beherrscht. Das müßen nicht viele sein, auch ein paar können schon genügen.
Keine Mätzchen machen oder pseudocooles Verhalten an den Tag legen. Also nicht eine auffallende Karateposition (wie aus zahlreichen Eastern bekannt) einnehmen, auf einem Bein rumhüpfen ('Kranich'-Stellung o.ä.) oder seltsame Geräusche ausstoßen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Gegner totlacht, ist doch eher gering.
Wer irgendwo Hebel- oder Wurftechniken gelernt hat, sollte sie sich bis zum letzten Gegner aufsparen. Vorher sollte man versuchen, mit Schägen und Tritten zu arbeiten. Möglichst den Körperkontakt zum Angreifer meiden! Wir wären sonst angreifbarer und in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Besinnen auf verteidigungstaugliche Gegenstände, die man dabei hat ('unser kleines, ziviles Horrorkabinett'): die zum Schlagwerkzeug mutierende Handtasche, der Regenschirm, die Jacke, der Kugelschreiber, mit dem sich notfalls Stiche anbringen lassen etc. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Allerdings halte ich es für übertrieben, die Schirmspitze vor dem Spaziergang in E605 zu tauchen (kleiner, mißlungener Scherz).
Den Angreifer beobachten. Seine Schwächen entsprechend ausnutzen und vermeiden, sich seinen Stärken auszusetzen. Nicht ablenken lassen, auf möglichst wenig Ziele konzentrieren, idealerweise nur auf eines.
Geduldig sein und nicht um jeden Preis auf den Gegner einstürmen. Wenn nötig abwarten, bis der Gegner einen Fehler begeht. Diesen sofort und konsequent ausnutzen.


Tips & Tricks zum Thema 'Sicherheit'

Wenn wir auf offener Straße von Unbekannten angesprochen werden (Kleingeld wechseln/'Hasse mal Feuer?'), ist erhöhte Obacht geboten.
In öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe des Fahrers sein. Der kann ggf. per Funk Hilfe holen. Allgemein Abteile oder Wagen mit mehreren Mitfahrenden auswählen. Nach Taxifahrten Fahrer bitten, solange zu warten, bis wir im Haus sind.
Bei öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe der Notbremse bleiben. Diese aber wirklich nur in Notfällen (achwas?) benutzen. Am Sinnvollsten ist es, die Notbremse erst im Bahnhof/an der nächsten Station zu ziehen. U-Bahnen halten in der Regel nicht auf freier Strecke, sondern in der nächsten Station. Im Falle von S-Bahnen ist dies zwar anders, eine Hilfeleistung auf freier Strecke dauert jedoch meist länger, als im Bahnhof.
Als Autofahrer bei langsamer Fahrt (bei der Stops z.B. an Ampeln eingelegt werden) die Türen von innen verriegeln und Fenster ggf. hochkurbeln. Nicht jeder aufdringliche Anhalter will nur mitgenommen werden...
Den Parkplatz an belebten Plätzen suchen, nicht in irgendwelchen dunklen Hinterhöfen.
Bevor wir ins Auto steigen: sind Einbruchspuren sichtbar? Hakelt das Schloß plötzlich? Versteckt sich jemand im Wagen? Bevor wir aussteigen: wie sieht die Umgebung aus? Wer befindet sich in der Umgebung?
Keinen Einbruchsanreiz ins Auto schaffen. Insbesondere keine Wertgegenstände offen rumliegen lassen. Autoradio per Quick-out herausnehmen oder Bedienteil ab- und mitnehmen (beim Kauf des Radios schon auf so etwas achten wäre gut).
Aufmerksam seine Umgebung wahrnehmen. Wo sind dunkle Orte? Wo ist eine Notrufsäule (bei der Gelegenheit ein ehemaliger Lieblingswitz: was ist der schwäbische Ausdruck für ein um Hilfe rufendes Schweinchen - Na, 'Notruf-Säule' halt :-))) )? Wo ist der Ausgang? Sich mit den Örtlichkeiten vertraut machen. Keine Ablenkungen wie Walkman etc. .
Bezüglich der Sicherheit in den eigenen vier Wänden (oder im Auto) gibt's wertvolle Hinweise bei der Polizei. Bei (kriminal)polizeilichen Beratungsstellen werden kostenlos, unverbindlich und natürlich ohne kommerzielle Interessen Informationen über technische Sicherungen gegeben. Dabei kann eine Beratung auch vor Ort, also zuhause, geschehen. Welche Beratungsstelle zuständig ist, sollte euigentlich jeder Polizeibeamte (gegebenenfalls nach Nachfrage) sagen können.
Nicht jedes Getränk/Nahrungsmittel von Jedermann annehmen, insbesondere, wenn derjenige unbekannt ist. Bzw. darauf achten, daß 'nichts' ins Glas gekippt wird. Es gibt Mittelchen, die einen recht schnell und ohne Federlesen flachlegen (K.O.-Tropfen) oder die freie Willensausübung behindern oder verhindern (Stichwort Rohypnol/Rape drug).
Falls Fifi oder Bello vorhanden sind - öfter mal mitnehmen, wenn es in düstere Ecken geht. Sollte sich Fifi oder Bello allerdings als Pekinese oder anderes Schoßhündchen darstellen, vergessen wir das doch lieber wieder. Besser wäre es, sich ein Stinktier zuzulegen (Namensvorschlag: 'Satan'). Angeblich geben diese ganz entzückende Hausgenossen ab (die Drüsen können entfernt werden!). Und mal ganz ehrlich: wer wagt sich gesunden Geistes schon an ein Stinktier heran? Obwohl - bei einem Angreifer ist der Geist sicher alles andere, aber nicht gesund. War ja auch nur ein Vorschlag ;) .
Vielfach wird auch dazu geraten, statt 'Hilfe' einfach 'Feuer' zu schreien. Bei 'Hilfe' neigen viele Zeitgenossen einfach dazu, weiterzugehen. Bei 'Feuer' obsiegt dann die Neugier. Was man ruft, ist sicher auch situationsgebunden, Hauptsache ist, man ruft überhaupt etwas. Das soll nicht nur für das Opfer gelten, sondern erst recht für den Helfer!
Langes Rumnesteln am Schlüsselbund im Parkhaus (etc.) kann dadurch vermieden werden, daß der Schlüssel rechtzeitig, z.B. schon im Büro oder der hellen Kneipe (je nach dem ;-) ) gezückt wird. Nebenbei läßt sich der Schlüsselbund dann schon auf dem Weg als Schlagwerkzeug (oder der Schlüssel als Stichwerkzeug) gebrauchen.
Nicht als Anhalter fahren oder Anhalter mitnehmen (bitter, aber sicher...).
Mit den eigenen persönlichen Daten vorsichtig umgehen! Türschild und Telefonbucheintrag sparsam geschlechtsneutral gestalten. Anrufbeantworter nicht mit eigenem Namen, sondern mit der eigenen Nummer besprechen (also nicht 'hier ist Lieschen Müller' sondern 'hier ist der Anschluß 0815/1234711'). Keine persönlichen Auskünfte am Telefon an Unbekannte. Schlüssel nicht mit Namen und Adresse versehen (welch eine Einladung!).
Umschauen, wer in der Nachbarschaft als Helfer in Frage kommen könnte. Falls beim Nachhausekommen irgendwas nicht stimmen sollte, diese Person bitten, kurz mit in die Wohnung zu kommen.
Besteht der Verdacht verfolgt zu werden, dann nicht direkt nach hause gehen - ein Täter weiß dann um den Wohnort seines potentiellen Opfers. Besser zu Freunde oder Nachbarn gehen und ggf. die Polizei rufen. Oder direkt zur nächsten besetzten Polizeiwache gehen (Kenntnis, wo die sind, kann ohnehin nie schaden...).
Keine Reserveschlüssel irgendwo an 'gut versteckten' Orten aufbewahren. So gut kann ein Versteck gar nicht sein, als daß es nicht doch gefunden wird...
Bei Klingeln an der Wohnungstür nicht sofort aufmachen. Eventuell vorhandenen Türspion unbedingt nutzen. Türkette anbringen und nutzen. Falls jemand den Fuß in die Tür setzt und dennoch versucht, mit Gewalt reinzukommen, wäre eine Dose Tränengas in Reichweite nicht schlecht. Ausweis zeigen lassen, eventuell an sich nehmen (Besucher draussen warten lassen) und bei der hoffentlich angegebenen Nummer rückfragen. Ein redlicher Hausierer etc. wird das verstehen. Rumnölerei bei dem Verlangen ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen.
Bei hartnäckigen Belästigern weitere Anwesende oder einen Hund erfinden.
Gegen Telefonterror hilft eine Trillerpfeife. Gegen hartnäckige oder schwerhörige Belästiger eine Fangschaltung, die vom jeweiligen Telefonanbieter eingerichtet wird.
Wenn jemand ein Glas Wasser haben möchte, dann kann er das auch draussen zu sich nehmen. Will sagen: Tür wieder zumachen, ihn draussen warten lassen und das Wasser rausreichen. Will jemand dringend telefonieren, dann diesen Jemand ebenfalls nicht reinlassen und anbieten, den Anruf für ihn vorzunehmen. Ansonsten 20 Pf. für einen Anruf in der Telefonzelle in die Hand drücken - die bieten heutzutage allermeistens bereits eine Rückrufmöglichkeit, so daß die 20 Pf. reichen sollten. Wenn nur Kartentelefone in der Gegend sind, dann hat derjenige eben Pech gehabt - immerhin haben wir angeboten, den Anruf für ihn zu machen. Will jemand das Klo benutzen, dann an die nächstgelegene Gaststätte verweisen.


Tips zur Verteidigung gegen Hunde

Angesichts zahlreicher Übergriffe von Hunden stellt sich die Frage, was im Falle eines Angriffs unternommen werden kann. Dabei wär's natürlich gut, den betreffenden Hund zu kennen, der gerade bellend auf uns zuwetzt. Einige Exemplare wollen nur spielen. Andere sind einfach 'Feiglinge', die erst mal im wahrsten Sinne das Maul aufreißen und schauen, was wir machen. Nehmen wir eine geduckte Verteidigungshaltung frontal zum Hund ein und brüllen ihn an, wird er möglicherweise den Schwanz einziehen und abhauen. Diese Taktik ist aber nur bei Hunden zu empfehlen, bei denen wir uns sicher sind, daß sie feige sind. Für unbekannte Exemplare ist sie nämlich falsch. Es könnte auch sein, daß der Hund sich dann erst recht angestachelt fühlt und seinerseits frontal zum Angriff ansetzt. Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

Falls der Hund doch angreift und zuschnappen will haben wir ein Problem: mit Taktik ist nix mehr. Dennoch der Versuch, ein paar nützliche Tips zu geben.


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